Tommy + Dani on the Road

Friday, April 13, 2012

Von der Isla de Ometepe nach Granada

Hola, heute gibt es mal auf Wunsch eine Beschreibung der "gemütlichen" Busfahrten. Dazu erzähl ich mal im Detail die herrliche Busfahrt auf der Isla de Ometepe:
Wir wohnten, wie von Dani im vorigen Post geschrieben für ein paar Tage in dem winzigen Dorf Merida. Als wir von dort aus zurück zur Hafen Stadt Moyogalpa fuhren, wurden wir mal wieder vom "Luxus-Bus" abgeholt. Es fährt nur ein einziger Bus am Tag und dementsprechend gefüllt war es auch. Aber erstmal läuft man vom Strand, mit Gepäck beladen, ca. 10min zur "Hauptstraße", welche eine Anreicherung von Dreck und Schottersteinen ist. Hat man hier kein 4WD, sollte man nicht schneller als 1 kmH fahren (nur die Einheimischen heizen hier egal mit welchem Transportmittel. Bei denen wird nichts geschont).
An der Straße wartet man dann solange bis der Bus kommt. Er sollte zwar täglich zu einer fixen Zeit kommen, aber wie bei jeder Busfahrt in Mittelamerika, spielen Zeiten nur auf dem Papier eine Rolle. Da es keine Haltestellen gibt, kommt es oft vor, dass die Leute nicht mal 20m entfernt an der Straße stehen und die Busse bei jedem einzeln halten. Muss ich nicht extra erzählen wie sich so was auf die Fahrtdauer ausübt.
Na ja unser Bus kam so halbwegs pünktlich, aber war leider (wie so oft) komplett gefüllt. Stehplätze gibt es aber einfach immer, notfalls wird eben so lange gequetscht bis Alle drin sind. Stehen gelassen wird hier Niemand! Klingt ganz nett für alle die an der Straße warten, ist aber der reinste Horror bei Temperaturen über 35°C, hohen Luftfeuchtigkeiten, schwitzenden, stinkenden Eingeborenen und Straßen welche quasi nur aus Schlaglöchern bestehen.


Das Lachen nicht falsch verstehen, war nur fürs Bild! Hier war der Bus noch leer :D

Dank den super Straßen dauert eine Fahrt von nicht mal 10 km gute 2-3h. Dementsprechend klebrig und schlecht gelaunt verlässt man auch so einen Bus (zumindest mich nervt jede dieser Fahrten^^). Was die gezeigte Fahrt von Merida nach Moyogalpa noch besser machte, war der riesige Umweg nach Altagracia (andere Seite der Insel) um dort noch mehr Leute einzuladen. Ganz zu schweigen von dem Weg dorthin, auch dort lädt man überall Leute ein. Wir haben grob die Leute im Bus gezählt als wir endlich in Moyogalpa ankamen: Auf den 40 Sitzplätzen saßen ca. 50 Leute (da die Kinder hier nur "gestapelt" werden und keine eigenen Sitzplätze bekommen^^) und im Bus standen noch mal über 50 Leute. Also mit über 100 Leuten war der Bus "leicht" überfüllt. Einziger Vorteil von so vielen Leuten ist, dass man sich theoretisch nicht festhalten muss, da man von allen Seiten so gequetscht wird, dass ein Umfliegen unmöglich ist.


Langsam füllte sich der Bus... Wieder nur ein gestelltes Lächeln^^

Nicaragua hatte bisher die "angenehmsten" Bushfahrten  mit totaler Überfüllung, was den Einheimischen hier aber nicht ausreicht. Um das ganze noch so richtig, richtig Nervig zu machen, lassen die Nicas (so nennen die Nicaraguaner sich hier) sich so einiges einfallen: Zum Beispiel wär es viel zu einfach vor der Busfahrt oder beim Aussteigen zu bezahlen. Die Nica-Methode dagegen ist nicht nur umständlicher, nerviger, aufwendiger und einfach nur bescheurt - nein, sie braucht auch noch ewig. Und zwar packt mann den Bus übervoll bis sich keiner mehr bewegen kann und dann quetscht sich halt mal der Beifahrer während der Fahrt durch den Gang und sammelt das Geld ein. Da es aber unfair wär, nur dem Beifahrer den ganzen Spaß zu lassen, dürfen an jeder Straßenecke Verkäufer/innen gratis in den Bus und ihre Waren an den Mann bringen. Dabei drücken die sich mit 20 L Eimern gefüllt mit Essen, Unmengen an Tüten an den Händen usw durch die Busse. Aber der Service wird belohnt, denn die Nicas lieben das widerliche Bus-Essen (wir haben es mehrmals probiert und es ist einfach nur ecklig) und kaufen kräftig ein. Zb gibt es so Leckereien wie Mangostücke - klingt ganz gut, nur dass auf den Mangos ein guter Esslöffel voll Salz ist! Wer will so eine eklige Mischung essen? Ganz einfach - die Nicas :D Noch zu erwähnen ist, dass der ganze Verkauf-Prozess natürlich während der Fahrt stattfindet :D
Eine Kleinigkeit fällt mir noch ein: Da in Mittelamerika fast nur alte, amerikanische Schulbusse rumfahren, sind die Sitzplätze "gewaltig". Auf Sitzen, welche für 3 Schulkinder ausgelegt waren, quetschen sich hier eben 3 Erwachsene hin. 
Jetzt aber genug der nervigen Busfahrten und der ironischen Anführungszeichen Schreibweise ;)
Wer hier so billig wie möglich reisen will/muss (wie zb 2 arme deutsche Studenten^^) kommt an den ungemütlichen Busfahrten eben nicht vorbei.


Nach so einer Fahrt braucht man erstmal 10min zum Auskühlen...

Eins muss ich doch noch schreiben: Die Fahrt von Merida nach Moyogalpa war der kürzeste und fast noch angenehmste Teil der Fahrt nach Granada. Die weitere Fahrt mit der Fähre, Taxi und Bussen lass ich einfach mal aus, da es an sich das gleiche war.

Nicht nur in den Bussen ist es überfüllt. Und hier sind nur Nicas im See, keine Touris.

Damit erst mal genug der negativen Sachen :D

Liebe Grüße an Alle Mitleser 

Tommy + Dani



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